Vielseitiges Holz
Dem Holz der Eiche wird bis heute besondere Dauerhaftigkeit, ja Unzerstörbarkeit zugeschrieben, so dass aus Eichenholz die «ewigen Dinge» wie z.B. Hausfundamente und Brückenpfeiler gezimmert werden. Die hohe natürliche Dauerhaftigkeit kommt von den stabilen chemischen Verbindungen der Gerbstoffe. Frisches Eichenholz weist einen säuerlichen Geruch auf.
Das harte und schwere Eichenholz hat ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften und einen hohen Abnutzungswiderstand. Es lässt sich leicht und sauber bearbeiten, gut sägen und problemlos in dünne Deckblätter (Furniere) aufarbeiten. Zudem ist es gut zu hobeln und zu bohren.
Bezüglich der Holzverwendung wird zwischen milden und harten Qualitäten unterschieden. «Mildes», d.h. feines, langsam gewachsenes Eichenholz mit engen und gleichmässigen Jahrringen findet überwiegend im Möbel- und Innenausbau Verwendung. Auch in der Drechslerei und in der Holzschnitzerei wird das milde Eichenholz bevorzugt.
Härtere Qualitäten werden als Bau- und Konstruktionsholz im Hoch- und Tiefbau eingesetzt. Die Thurbrücke in Andelfingen ist ein gutes Beispiel. Die Fundamente zahlreicher historischer Bauwerke bestehen aus Eichenpfählen. In Häusern wird Eichenholz für Treppen und Parkettböden, im Gartenbau für Spielgeräte und Gartenmöbel gebraucht.
Zu den speziellen Verwendungszwecken gehört die Herstellung von Fässern. Cognac und Whisky lässt man zwecks Geschmacksverbesserung jahrelang in Eichenfässern reifen. In den letzten Jahren sind Holzfässer auch im Weinbau wieder sehr gefragt. Speziell im Trend ist das 225-Liter-Barriquefass, weil es die ideale Grösse für einen optimalen Übertritt der Eichenholz-Aromen in den Wein hat. Ebenfalls im Trend liegen Grossfässer von 1500 bis 5000 l für Spezialitäten. Ihr Vorteil ist, dass der Wein darin atmen kann, was für seinen Reifeprozess vorteilhaft ist.
Weinausbau in Barrique-Fässern aus Eichenholz