Die Schlattwaldeiche: Der Star im Schlattwald

Neues von der Schlattwaldeiche - Herbst 2020

 PMK9493Das Bild vom 30. Oktober zeigt den Baum in schönen gelb-rötlich-braunen Herbstfarben. Da stellt sich unwillkürlich die Frage:
Warum werden die Blätter im Herbst bunt?

Blätter sind die Nahrungsmittelfabrik der Bäume. Sie nutzen die Energie des Sonnenlichts, um aus Wasser und Kohlendioxid Sauerstoff und Glukose (Zucker) herzustellen. Dieser Vorgang heisst Photosynthese und wird ermöglicht durch die grüne Chemikalie Chlorophyll (deutsch: Blattgrün) in den Blättern. Dank der produzierten Glukose kann der Baum wachsen. Ein Teil der Glukose wird auch als Wintervorrat eingelagert. Mit dem Sauerstoff verbessert der Baum die Waldluft.
Im Herbst signalisieren die kürzer werdenden Tage den Laubbäumen, dass bald nicht mehr genug Sonnenlicht für die Photosynthese zur Verfügung stehen wird. Nun wird das wertvolle Chlorophyll in seine Bausteine zerlegt und bis zum Frühling in den Ästen und im Stamm eingelagert, um im Frühling die neue Blattgeneration aufzubauen.

Im Sommer überdeckt das viele Chlorophyll die andern Farbstoffe in den Blättern. Im Herbst aber kommen die andern Farbpigmente zum Vorschein, z.B. gelbes Xanthophyll und oranges Carotin, deshalb werden die Blätter bunt.

Da die Bäume auch aufhören, Wasser in die Krone zu transportieren, trocknen die Blätter aus. Die meisten Bäume bauen zwischen Blattstiel und Ast ein Trenngewebe auf, das verkorkt und so Infektionen verhindert. Schon ein leichter Windstoss genügt nun, dass die Blätter zu Boden fallen. Eichen und Buchen hingegen machen kein Trenngewebe, sondern verstopfen mit speziellen Zellen die Wasserbahn zwischen Zweig und Blatt. Deshalb bleiben die trockenen Blätter bei diesen Baumarten länger hängen und es braucht starke Winde, um sie hinunter zu fegen.

Die abgefallenen Blätter sind aber für den Baum nicht etwa verloren. Sie werden am Boden von Kleinlebewesen und Pilzen weiter abgebaut und unterstützen schlussendlich als Humus das zukünftige Baumwachstum. Fazit: Bäume produzieren keine Abfälle, alles wird wieder verwendet; die Bäume sind also perfekte Rezyklierer.

Als Ergänzung noch ein Wort zu den immergrünen Nadelbäumen und Sträuchern. Immergrüne Nadeln und Blätter sind eher klein und zäh. Mit ihrer dicken Wachsschicht, ihrer geringen Oberfläche und ihren engen Spaltöffnungen („Nasenlöcher“) minimieren sie den Wasserverlust des Baumes im Winter. Deshalb findet man Nadelbäume auch in höheren Lagen, die für Laubbäume zu kalt sind.

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