Die Schlattwaldeiche: Der Star im Schlattwald

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Die Eiche als Fruchtbaum

«Auf den Eichen wachsen die besten Schinken». Dieses Sprichwort ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Kultur, wie sie vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert im Schweizerischen Tiefland und im übrigen Mitteleuropa herrscht.

stundenbuch novemberSelbstverständlich wächst auch im Mittelalter kein Fleisch auf den Bäumen. Eicheln jedoch und auch Buchennüsschen sind als Schweinefutter über alles geschätzt. In jener Zeit weiss jedermann, dass die Eichenfrucht kerniges Fleisch und festen Speck erzeugt, hingegen Geräuchertes von Schweinen, die mit Buchennüsschen gemästet sind, tranig schmeckt.

Die Eiche ist der Baum während Jahrhunderten. Der Waldwert wird in Schweinen, die darin weiden können, angegeben. Schinken und Speckseiten sind lange Zeit viel wichtiger als Balken und Bretter. Besonders ergiebig ist der Wald in den Samenjahren. Die Eiche bildet nämlich je nach Standort nur jedes sechste oder siebte Jahr besonders viele Früchte. Diese Samenjahre werden auch Mastjahre genannt. In Jahren mit magerer Mast reichen die Eicheln nicht für die ganze Herde und die kleinen Schweine müssen deshalb im Stall bleiben.

 

Monat November aus dem Stundenbuch des Herzogs von Berry, 1416: Bauer mit Hausschweinen bei der Eichelmast

 

 



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